Freitag, Juli 17, 2009

Tourneen

Relativ knapp ist Manchester United einem Terroranschlag entgangen. Die Mannschaft wollte morgen im Ritz-Carlton in Jakarta absteigen, gestern gab es dort ein Bombenattentat, gegenwärtig werden neun Todesopfer gezählt. Der englische Meister ist auf Tournee, so wie Chelsea in den USA und Manchester City in Südafrika. Die globalen Attraktionsmaschinen müssen sich gelegentlich "in the flesh" zeigen, das schafft neue Risiken und neue Nähe (von rührender Unschuld geprägt ist dieser Bericht einer irischen Reporterin, die Cristiano Ronaldo im Trainingslager von Real Madrid in Dublin nahegekommen ist).

Emmanuel Adebayor, der vermutlich von Arsenal zu Manchester City wechseln wird, wo ihm 130000 Pfund pro Woche geboten werden statt der 80000 in London, hat seine kurze Bedenkzeit auch damit begründet, dass in seiner afrikanischen Heimat kaum jemand City-Fan ist, während Arsenal sehr populär ist. Der neue Mogulclub aus Manchester sollte also so bald wie möglich auf Togo-Tournee gehen.

Die Hertha hält derweil in Österreich ihren Aktionsradius überschaubar. Ein Ausflug nach Budapest am Dienstag wurde von einer unangenehmen Begegnung mit dem ungarischen Hooliganismus überschattet, das Spiel wurde mit 2:0 gewonnen, ich hätte gern gesehen, wie Fabian Lustenberger sich in der Innenverteidigung geschlagen hat. Aber das hat sich jetzt schon wieder erledigt, der junge Schweizer erlitt einen weiteren Ermüdungsbruch und fällt neuerlich auf längere Zeit aus.

Die Zeitungen befassen sich intensiv mit der Defensivkrise, dabei wird aber für meine Begriff zu wenig darauf geachtet, dass diese auf den Außenpositionen beginnt, wo vermutlich die gleichen Kräfte wie im Vorjahr auflaufen werden. Bei Union Berlin kam der Gegner viel zu häufig zum Flanken, ein Problem, an dem Marc Stein und Lukas Pisczcek noch gut zu arbeiten haben - und wo und ob Christoph Janker eingesetzt werden wird, ist noch recht offen.

Das Experimentieren geht heute gegen Bursaspor weiter, der Tagesspiegel hat schon einmal eine Losung für die nächste Saison ausgegeben: "Typen nicht gesucht". Soll heißen: Elf Profis sollt ihr sein. Apropos: Patrick Ebert kehrt heute zur Mannschaft zurück. Hoffentlich nicht nur vorübergehend.

Keine Kommentare: