Donnerstag, Februar 21, 2008
180 Minuten
Die meisten Kommentatoren sehen Arsenal im Nachteil gegen den AC Milan, nachdem das Hinspiel gestern im Emirates Stadium torlos geblieben ist. Mich aber stimmt die Logik der 180 Minuten vorsichtig optimistisch: Gestern gelang zwar kein Tor gegen eine außergewöhnlich routinierte und stellenweise in Andeutungen gefährliche Edelequipe, Arsenal hatte aber nicht nur viele Spielanteile, sondern auch echte Chancen und eine gute Drangperiode. In zwei Wochen wird die Rollenverteilung gar nicht so viel anders sein, Arsenal wird wieder nach vorne spielen, wenn auch ein wenig kontrollierter, und Milan muss ja auch irgendwann ein Tor schießen wollen, wenn sie ohne Elfmeterdrama auskommen wollen. Sie haben dann einen Nachteil: sie haben zwar Heimvorteil, können dafür aber kein Auswärtstor mehr schießen. Arsenal weiß aus eigener bitterer Erfahrung (so im Vorjahr gegen PSV Eindhoven), dass es ein Nachteil sein kann, das zweite Spiel daheim austragen zu müssen, dann nämlich, wenn man auswärts nicht getroffen hat. Klingt trivial, ist aber die eigentliche Quintessenz des Europacups. Carlo Ancelotti hat im Interview mit dem Premiere-Tifoso auch eingeräumt, dass Milan gestern nicht so gut gespielt hat. Sie kamen nicht dazu. Für mich hat die junge Arsenal die erste Hälfte dieses Reifetests bestanden, und ich sehe gute Chancen, dass sie in Milan noch etwas macht. Die Intensität des gestrigen Spiels war jedenfalls schon einmal enorm, sie ging eher in die Zweikämpfe und in enorm konsequente Raumverengung, für mich war das ein Klassiker für die Lehrbücher.
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