Mittwoch, November 28, 2007

Anerkennungskultur

Bei der Mitgliederversammlung am Montag war ich nicht, da lag mir das Karlsruhe-Spiel noch im Magen, und ich sah auch keine Möglichkeit, dass sich dort etwas Wichtiges ergeben würde. Aus dem Ältestenrat kam dann aber doch ein Statement, das ich unterschreibe: Manager Hoeneß macht zu viel. Geld und Sport, das stemmt kein Mann allein, und wenn er es tun will, dann leidet mindestens ein Bereich. Bei Hertha (bei Hoeneß) ist es auf jeden Fall der sportliche. Seine Ein- und Verkaufspolitik ist, über die Jahre und mit der Ausnahme Marko Pantelic, fragwürdig. Er hat die zentralen Probleme des Teams (defensives Mittelfeld) nie erkannt, er hat alle zwei Jahre seine Prämissen geändert, und er spricht beim Scouting immer noch zuerst von "Spielern, die uns angeboten werden" und nicht von "Spielern, die wir schon lange im Auge haben". Er sollte also einen Sportdirektor bestellen, das wäre die natürlichste Sache der Welt und würde seinem Nimbus als großer Macher nichts nehmen. Wird und will er aber nicht. Der Präsident des Aufsichtsrats, Gegenbauer, sprach in dem Zusammenhang von einer "mangelnden Anerkennungskultur" in Berlin. Lächerlich. Die ganze Führungsebene der Hertha ist eine einzige Anerkennungskultur, männerfreundschaftlich abgesichert nach außen und gegen (auch konstruktive) Kritik. Dass sich das im Kader und in den Leistungen über die Jahre widerspiegelt, ist kein Wunder. 2010 will Hoeneß die Mannschaft auf einem CL-Platz übergeben - wie das gehen soll, wo doch die anderen Vereine nicht schlafen und zum größeren Teil kompetenter geführt werden, ist mir ein Rätsel, das ich nicht durch Anerkennungskultur lösen will.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

100%ige Zustimmung ;)

Wie viele Besucher hast du eigentlich auf deinem Blog?

Anonym hat gesagt…

An guten Tagen kommen 20 Besucher auf die Seite, nicht wenige davon kenne ich persönlich.