Sonntag, November 11, 2007

Rasenheizung

Die drei Punkte, die Hertha gestern bei widrigsten Bedingungen gegen Hannover 96 holte, können an Bedeutung kaum überschätzt werden. Schließlich hat sich die Mannschaft dabei gegen das Wetter, gegen einen der unangenehmsten Gegner und gegen die Regeln durchgesetzt, denn das späte Tor durch Lima war knapp abseits - egal, es zählte. Irgendwann in der zweiten Halbzeit, als es uns schon nicht mehr auf den Sitzen hielt, weil wir uns - pardon - nicht den Arsch abfrieren wollten, sagte ich zu Volker: "Das mögen wir - ein Geduldspiel, das am Ende der Zufall entscheiden wird." Dass es zufällig die Hertha war, die das Tor schaffte, hatte allerdings eine gewisse Logik: denn in die Vorgeschichte waren zwei Spieler involviert, die gestern zu den Gewinnern zählten, der dynamische Malik Fathi, der von seinem neuen Partner Patrick Ebert auf links zu profitieren scheint, und Josip Simunic, der sich mit seiner neuen Rolle im Verteilermittelfeld immer besser zu arrangieren scheint. Simunic schob Fathi den Ball in den Fuss für die flache Flanke, die Lima nur deswegen aus irregulärer Position übernahm, weil er noch einen Gegenspieler umrunden musste - wenige Minuten vorher war ein analoges Tor nach Flanke von rechts noch aberkannt worden. Die Rasenheizung im Olympiastadion war verspätet eingeschaltet worden, deswegen kam es überhaupt zu diesem Schneeregenspiel. Wie der Kader jetzt aussieht, hat Hertha wohl noch bis Winter einen Linksdrall: die konzentrierte Innenverteidigung mit von Bergen und Friedrich, davor Simunic, dazu Fathi und Ebert, das funktioniert wesentlich besser als rechts Mineiro, Chahed und Pisczcek (so gestern die Konstellation). Das 1:0 gegen Hannover 96 ist jetzt schon reine Statistik, mir sitzt es aber noch in den Knochen. Und Simunic spielte mit den kurzen Ärmeln!

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