Sonntag, Februar 18, 2007
Ohnmacht
Nach dem 1:2 gegen Mainz gestern im Olympiastadion ist Hertha auch daheim keine Macht mehr. Rechtzeitig vor einer schweren Woche ist der Nimbus verflogen, die Mannschaft gehört jetzt auch statistisch zum Mittelmaß einer schwachen Liga. Platz 6, Tordifferenz -2, 33 Punkte. Das Spiel gestern war nicht unbedingt zu verlieren, wurde aber nach der ersten Halbzeit aufgegeben. Vor der Pause war Mainz schwach, die Hertha war deutlich, aber nicht entscheidend überlegen. Angeblich wurden während der Woche im Training Schüsse aus der zweiten Reihe geübt. Dardai konnte auf diese Weise eine schöne Flanke von Pantelic (von links, mit dem rechten Außenrist, zum Glück kam Neuendorf bei seinem lächerlichen Versuch eines Fallrückziehers nicht an den Ball) versenken. Danach wäre etwas gegangen, das erschien den Spielern aber nicht notwendig. Das alte Dilemma der Mannschaft: Sie will sich alles erspielen, dafür fehlt ihr aber das letzte Maß an Präzision, und sie setzt nicht ausreichend nach. Es war eine Qual, Fathi dabei zuzusehen, wie er eine aussichtsreiche Konstellation auf rechts nach der anderen verschlief, und mit einem Querpaß auf Simunic auflöste. Mineiro konnte neuerlich nicht zeigen, wofür genau er gekauft wurde. Nur Pantelic war wieder besser im Spiel, seine Pässe sind manchmal zu gut für einen Partner wie Neuendorf. Nach der Pause war das Spiel eine Zeitlang offen, dann fiel aus einem zweifelhaften Elfmeter der Ausgleich, zehn Minuten später ließ sich Fathi versetzen, und Andreasen bewies, daß Mainz im neuen Jahr unter irgendeinem guten Stern stehen muß. Der Rest war eine halbe Stunde Krampf, wobei ich Coach Götz die Einwechslung von Christian Müller ankreide: Der junge Mann machte fast alles falsch, ich bin mir ziemlich sicher, daß Ebert schon aufgrund seiner Flanken mehr gebracht hätte. Aber das Spiel über die Flügel verachtet die Hertha, obwohl es auch gestern wieder zum Tor geführt hatte. Ermutigend war allein die Leistung von Jerome Boateng, der für den erbärmlichen Fathi kam. Am kommenden Freitag gegen Stuttgart wird er allerdings wieder auf der rechten Seite gebraucht, weil Kapitän Arne nach der fünften gelben Karte gesperrt sein wird.
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