Samstag, Februar 24, 2007
Berliner Mauer
Irgendwann in der 2. Halbzeit fiel das Bild dem Kommentator von Arena dann doch noch ein: Die Berliner Mauer, die Hertha gestern beim 0:0 in Stuttgart bildetet, erwies sich als feste Burg. Die Mannschaft wankte kaum, die Belagerung war aber auch beherrschbar. Hertha BSC hat also der Mannschaft der Stunde auswärts einen Punkt abgenommen und kein Tor zugelassen. Dies mit einer Taktik, die allen Ambitionen des Clubs Hohn sprechen muß: Dardai und Schmidt im defensiven Mittelfeld, Pantelic als einzige Spitze vorwiegend an der Mittellinie tätig. Die Taktik war richtig, sie hat aber nur zur Hälfte funktioniert. Die andere Hälfte, dafür wären die offensiven Mittelfeldspieler Ede (links), Gilberto (zentral) und Ebert (rechts) zuständig gewesen, und dieser Bereich des Spiels war leider blamabel. Das Unvermögen, mit dem Ball auch nur ein paar Schritte schnell zu gehen oder ihn so lange zu halten, bis ein interessanter Pass möglich gewesen wäre, war sicher auch darin begründet, daß es bei diesem Spielkonzept keine Anspielstationen gibt - jeder Ballkontakt der Hertha jenseits des eigenen Spielfelddrittels war von hilfloser Einsamkeit geprägt. Das Ergebnis ist auf eine interessante Weise doppeldeutig. Die Hertha hat gestern der ganzen Liga erklärt, daß sie nicht konkurrenzfähig ist - sie hat zugleich aber ein wenig an Sicherheit gewonnen, und man wird sehen, ob Coach Götz eine Tür kennt, die durch diese Berliner Mauer führt, in die er ja auch die eigene Mannschaft eingesperrt hat.
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