Mittwoch, November 23, 2005

Zahlenwerk

Auf der Seite www.transfermarkt.de ist der Wert des Kaders von Hertha BSC mit 71 Millionen Euro beziffert. Wie relativ diese Zahlen sind, habe ich angedeutet (dabei aber Gilberto vergessen, der neben Bastürk noch am ehesten Geld bringen könnte, wenn es an die Veräußerung von Spielern gehen würde). Zu diesem Äußersten wird es aber wohl niemand kommen lassen. In Wahrheit geht es doch darum, die Schulden in eine Form zu bekommen, die bedienbar ist und eine nachhaltige Entwicklung erlaubt. Bei den Vertragsverhandlungen für nach 2006 hat das Management da jede Möglichkeit. Die Niederlage gegen das junge Team von Dortmund kann da durchaus als Fingerzeig dienen. Der "alte" BVB hat in einem Jahr übrigens noch an die 80 Millionen Euro Verlust gemacht, und auch der HSV hat zum Beispiel auf der Mitgliederversammlung dieser Tage kräftige Miese bilanziert (über 21 Millionen Euro). Dort plant man für die Zukunft mit Personalkosten von 40 Millionen Euro pro Jahr. Legitimiert wird das nur durch Doll und Tore. Die Hertha hat diese Saison mit dem zweithöchsten Etat der Liga begonnen, hat aber operativ kaum Geld. Diesen Widerspruch agiert die Mannschaft oft auf dem Feld aus: Sie fühlt sich wie der Thronanwärter, dessen Dynastie während der Wartezeit verarmt. Sie spielt häufig, als wäre sie gekränkt. Die Karte für das Uefacup-Spiel gegen Lens, zu dem ich morgen gehen werde, hat 19 Euro gekostet. Mehr kann ich im Moment nicht tun.

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