Samstag, Oktober 15, 2011

Easy Riders

Diese Woche habe ich einige Hinweise darauf bekommen, was es mit dem sogenannten "Bayern-Gen" auf sich hat. Zuerst hat eine Berliner Boulevardzeitung uns mit den Eigenschaften von Christian Lells Auto bekannt gemacht (zu dessen Überstellung von München nach Berlin man wahrscheinlich auf die Logistik der Castor-Transporte zurückgreifen musste), dann gab Coach Babbel der SZ ein Interview, in dem er Einblicke in sein Entspannungsverhalten (i.e. Ausbrennprävention) gab: "Grundsätzlich bin ich natürlich hier, um zu arbeiten. Und obwohl ich noch jünger bin, brauche ich ab und zu auch mal Erholungsphasen. Aber klar, wenn da jetzt Konzerte sind, wo ich sage, da will ich unbedingt hin, dann versuche ich das schon möglich zu machen. (...) Ja gut, in naher Zukunft kommt ja dann wieder Rammstein. Die haben einfach einen Druck, der mir sehr gut gefällt. Dabei kann ich mich wunderbar entspannen."

Vergleiche dazu Christian Lell über sein Kraftfahrzeug: "Den habe ich schon eine Ewigkeit. Er gefällt mir von der Optik und ist bei dem Schmuddelwetter echt praktisch. In München bin ich damit häufig in die Berge gefahren. Es ist wie Harley fahren mit einem Auto." Aus dem semantischen Feld Druck, Schwermetall, Stein, Rammen und Entspannung setze ich etwas zusammen, was ich einmal tentativ in eine bajuwarische Erbsubstanz eintragen möchte: Lell und Babbel sind Easy Riders auf schwerer Welle.

Doch nun zu den eigentlich wichtigen Dingen. Das Spiel beim FCB nach der gerade absolvierten Länderspielpause gleicht von den Bedingungen her ein wenig dem beim BVB vor einigen Wochen. Es findet auswärts statt, Bayern muss nächste Woche in der CL zum SSC Neapel, die Spieler haben gerade noch international gespielt. Hertha wird wohl auf eine sehr ähnliche Weise an das Spiel herangehen wie gegen Dortmund.

Besonders interessant wird für meine Begriffe das Segment um Kobishavili, Mijatovic und Niemeyer, die es vermutlich mit Müller zu zun bekommen werden, dessen räumliche Intelligenz neulich im ZDF anschaulich hervorgehoben wurde. Dazu das Duell zwischen Patrick Ebert und Christian Lell mit Lahm/Ribéry.

Der FCB ist tatsächlich auf allen einzelnen Positionen individuell besser besetzt, dazu kommt das Selbstvertrauen nach bisher mächtiger Saison - alles, was mehr ist als ein Punkt, wäre heute ein absoluter "Upset", und selbst ein Remis wäre schon als Triumph zu werten. Hertha ist aber nach acht Spielen so weit konsolidiert, dass man ein interessantes Spiel erwarten kann, im Idealfall mit ein, zwei Kontern, die "leichte Ritte" auf tiefem Stand ergeben. Go for it, Hertha!

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