Freitag, April 15, 2011

Sackhüpfen

Sehr oft haben wir in dieser Saison schon das Bild vom Sack vernommen, der auch zugemacht werden muss. Jetzt, nachdem der VfL Bochum gerade 0:3 in Ingolstadt verloren hat, ist über den Sack zu sagen: Wenn morgen noch drei Punkte hineinkommen, nach dem Heimspiel gegen Osnabrück, dann ist er tatsächlich wonneproppenvoll, denn dann könnte bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz drei und vier danach noch ausstehenden Spielen wirklich kaum noch etwas passieren.

Anders gesagt: Hertha hat fünf Spiele Zeit, um fünf Punkte zu machen - es bedürfte schon einer historischen Implosion, um das noch zu vergeigen. Zum Glück kann aber morgen mathematisch noch nichts entschieden werden, das ist mir deswegen recht, weil ich nicht dabei sein kann - ich bin in Oberösterreich, der 70. Geburtstag meiner Mutter wird gefeiert.

Von unterwegs habe ich noch einen Fund zu vermelden, ein Kuriosum für Hertha-Fans: Ich habe nämlich in einer Ausstellung in der Wiener Generali Foundation (ein angesehenes, auf kritische, politische Konzept- und Medienkunst spezialisiertes Haus) ein Video der Belgierin Anne Veronica Janssens entdeckt, das den Titel "Berlin Barcelona" (2009) trägt und tatsächlich in einer Montage von rund 15 Minuten das berüchtigte CL-Match zwischen Hertha und dem FC Barcelona im Spätherbst 1999 zeigt - das Nebelspiel, für das die Besucher im Olympiastadion finanziell entschädigt werden mussten, weil fast gar nichts zu sehen war.

Das Video ist großartig, weil darin dann eben doch eine Menge zu sehen ist, zum Beispiel ein gewisser Louis van Gaal, von dem das Management des FC Bayern vor seiner Bestellung ja doch recht sorgfältig verdrängt hat, wie der große Starrkopf seinerzeit in Barcelona gescheitert war; weiters sieht man natürlich Hertha-Legenden wie Gabor Kiraly oder Eyolfur Sverisson (der Vorname ist so großartig, dass ich auf "Jolly" verzichte); und man sieht Manager Hoeneß in Feldherrenuntersicht.

Hiermit ist es also offiziell: Hertha ist Kunst (nur Frank Zander ist Camp).



1 Kommentar:

egmonte hat gesagt…

Ganz große Kunst. Und ganz lieben Gruß an die Frau Mutter.