Freitag, September 24, 2010

Stadium der Freundschaft

Eine Reihe von beruflichen Reisen hat es mit sich gebracht, dass ich bisher noch gar nicht so richtig in die Saison gekommen bin. Jetzt bin ich aber wieder in Berlin, und muss demnächst auch nicht mehr gröber weg. Gestern habe ich mir dann gleich einmal das 4:0 gegen den Karlsruher SC vom Dienstag noch angeschaut, der dritte Heimsieg, der erste ohne Gegentor - und eigentlich auch ohne Gegenwehr.

Die Mannschaft aus dem Südwesten hat es der Hertha sehr leicht gemacht, die befreundeten Fans beider Clubs hatten Party. Nach 14 (anderen Zeitrechnungen zufolge nach 17) Sekunden lag Hertha bereits mit 1:0 in Führung, nachdem Ramos sich über links in den Strafraum durchgesetzt hatte. Der Kolumbianer hatte zusammen mit Raffael nach dem Spiel bei Union eine Sonderschicht mit Babbels Co Rainer Widmayer absolvieren müssen, er zeigte sich besser konzentiert und arbeitete auch defensiv eine Menge mit.

Entscheidend für den Erfolg war aber der Aktionsradius von Raffael, der wieder wie das Herz der Mannschaft auftrat, sich die Bälle weit hinten holte und sehr präsent war, auch in den Zweikämpfen. Zusammen mit dem diskreteren, aber auch nicht faulen Domo und dem starken Sechser Niemeyer ergab das eine plausible Leistung, die auch dazu führte, dass von der Viererkette nicht allzu viel verlangt wurde - in drei, vier Situationen war auch gegen Karlsruhe zu erkennen, wie leicht Hubnik und Mijatovic von einer auch nur ein wenig besseren Mannschaft auszuhebeln sind.

Da wird schon heute gegen den Energie Cottbus mehr geistige und körperliche Wendigkeit und Gegenwart aufzubringen sein, um die Tabellenführung zu verteidigen (wozu aller Voraussicht nach ein Remis nicht reichen würde).

Generell muss ich mich auf den Fußball in der zweiten Liga erst einstellen, ich bekomme die Scharfstellung meines Blicks noch nicht so recht hin, weil der Unterschied zwischen Topspielen (fast alle in der Premier League, aber auch die Bundesliga verzeichnet bemerkenswerte Qualitätsschübe, kommt mir vor) und Liga zwee doch beträchtlich ist. So kommt mir ein Auftritt wie der des KSC fast ein wenig surreal vor (verglichen zum Beispiel mit einem sagenhaft umkämpften Match wie dem 4:1 n.V. des FC Arsenal bei Tottenham ebenfalls am Dienstag im englischen Carling Cup).

Aber gegen Cottbus wird das wohl schon deutlich kompetitiver sein, wenn die Hertha heute aus dem Stadium der Freundschaft (mit dem KSC) in das Stadion der Freundschaft muss, wo es sicher keine Geschenke geben wird.

3 Kommentare:

Maria hat gesagt…

Man merkt, dass du noch nicht ganz angekommen bist! NIEDERMEYER (Georg) spielt beim VfB Stuttgart, während unser Spieler NIEMEYER (Peter) heißt.

Natalie hat gesagt…

beim ersten jula-schuß hatte ich ja ein deja-vu - und da wußte ich, wir schaffen es. ha ho he

marxelinho hat gesagt…

danke für den hinweis, habe das oben korrigiert