Im Tagesspiegel gibt es heute einen interessanten Text über Thorben Marx, einen der beiden Spieler, aus deren Namen ich damals mein Pseudonym Marxelinho gebildet habe, als ich dieses Blog gestartet habe. Ich war und bin immer noch ein Fan von ihm, auch wenn ich damals größere Hoffnungen für ihn hatte - aber es ist eben auch charakteristisch für Hertha, dass so wenige Spieler bei ihr sich entscheidend verbessern, unter Coach Götz sowieso.
Thorben Marx arbeitet im "Maschinenraum", er ist ein Typ wie Mathieu Flamini (für mich war er in seiner Zeit bei Arsenal der Prototyp in der Verkörperung dieser Rolle, die bei Hertha momentan Lustenberger, bei Arsenal Alexandre Song innehaben). Irgendwann fand Götz, dass von Thorben Marx nur noch "Soße" kam, und so ging der nach Bielefeld und von dort mit Frontzeck nach Gladbach, von wo er morgen ins Olympiastadion kommt.
In dem Artikel gibt es eine besonders interessante Information: Bei einem Spiel in Leverkusen wurde einmal gemessen, dass Marx 12,5 Kilometer gelaufen ist. Das ist schon internationales Niveau, von Flamini gibt es Rekordzahlen über 14 Kilometer, die sich direkt auf Präsenz auf dem Platz umrechnen lassen.
Die Information aber, die mich verblüfft, ist die beiläufige, dass Marx seither keine Zahlen über seine Laufleistung mehr gehört hat. Das wird also anscheinend tatsächlich selten gemessen, wofür auch spricht, dass ich neulich einmal einen befreundeten Journalisten gebeten habe, sich in Sportreporterkreisen ein wenig nach entsprechenden Zahlen umzuhören - er musste vermelden, dass solche entweder nicht existieren oder keine Rolle spielen.
Natürlich merkt man beim Zuschauen auch so, ob gut und ausreichend gerannt wird, und Lucien Favre hat zudem immer großen Wert darauf gelegt, dass "richtig" gelaufen wird. Aber das ändert wenig daran, dass gerade im Mittelfeld und auch im Sturm sehr viel davon abhängt, ob die Spieler ausreichend unterwegs sind.
Das Hinrundenspiel gegen Gladbach, mit dem Herthas Absturz in der Tabelle begann, ging für mich vor allem deswegen verloren, weil Gladbach eine Hertha niedergerannt hat, die nicht bereit war, das letzte Engagement in der Jagd nach dem Ball aufzubringen (laufen und zweikämpfen geht da ineinander über). Einschlägige Zahlen, so sie irgendwo existieren, würden mich sehr interessieren. Denn vielleicht quatsche ich hier ja nur Soße.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen