Es trifft sich gut, dass die Hertha heute auf Thorben Marx und Borussia Mönchengladbach trifft: Vor fünf Jahren (genau genommen am 13. August 2004) habe ich dieses Blog begonnen. Damals erschien mir die Mittelfeldachse zwischen Marx und Marcelinho so zukunftsfähig, dass ich mein Pseudonym daraus abgeleitet habe - diese Konstellation zwischen "holding" und "attacking midfielder" habe ich seither in verschiedensten Konstellationen wieder gesucht (Flamini und Fabregas bei Arsenal!) und selten gefunden.
Thorben Marx hat sich bei der Hertha nicht durchgesetzt, er ist zu einem passablen Bundesligaprofi geworden, von dem immer noch gelegentlich die Spielintelligenz aufblitzt, die ich damals zu sehen meinte. Er konnte aber nie auf längere Frist eine prägende Rolle spielen, weder bei der Hertha noch dann bei Bielefeld. Er wird heute vermutlich auf Gojko Kacar treffen, den jungen Star der Hertha, der jetzt schon mehr von den Versprechen eingelöst hat, die sich mit ihm verbinden, als Thorben Marx das auf seinen Wanderjahren geschafft hat.
Wer die Spiele des letzten Wochenendes gesehen hat, wird zwischen Gladbach und Hertha heute ein ausgeglichenes Spiel erwarten müssen. Ich sehe leichte Vorteile für Hertha im mentalen Bereich, starke Vorteile für Gladbach bei der Initiative. Die Borussen spielen zum ersten Mal daheim, das könnte sie aus der Reserve locken, und Hertha eine Kontertaktik gestatten. Mir widerstrebt das zutiefst, dass ein Uefa-League-Teilnehmer so unwillig das Spiel macht und tendenziell lieber reagiert wie die Hertha, aber der Coach hat schon Recht, wenn er sagt: "Wir sind gegen niemand Favorit."
Von großer Bedeutung könnte heute die Leistung von Marc Stein werden. Gladbach erzielte letzte Woche zwei Tore nach Flanken von links, die so niemals hätten geschlagen werden dürfen. Ich hoffe, Stein hat das zu sehen bekommen. Angeblich will der Coach die Elf von letzter Woche an den Start schicken - ich würde Patrick Ebert gegenüber Lukas Pisczcek den Vorzug geben, sehe die Differenz allerdings als nicht so groß an, dass das eine große Rolle spielen muss.
Kacar und Cicero müssten einander flexibler abwechseln bei der Übernahme des Balls aus der Defensive, insgesamt war die Laufarbeit gegen Hannover noch nicht optimal. Auch mit Blick auf das Spiel in Kopenhagen am kommenden Donnerstag ist die Hertha gut beraten, wenn sie probiert, selbst das Heft in die Hand zu nehmen.
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