Dienstag, August 11, 2009

Fluminense

Neulich erst habe ich darüber nachgedacht, ob vor einem Heimspiel am Freitagabend auch die Spieler ins Quartier einrücken, die nicht im 18-Mann-Kader stehen. Denn zu diesem Datum wird im Kader eine deutliche Grenze aufgerichtet, da kann man während der Woche noch so eifrig mittrainieren, wenn man am Spieltag nicht zum Aufgebot gehört, ist das ein deutliches Zeichen. Bryan Arguez führt nun schon eine ganze Weile so ein Leben am Rand der Hertha, er hat keine eigentliche Perspektive mehr, wie es aussieht.

Überraschenderweise werden nun aber heute zwei andere Spieler genannt, die schon demnächst zumindest verliehen werden sollen: Lúcio und Amine Chermiti. Die beiden Fälle sind ganz verschieden. Lúcio hatte heuer zwei Jahre nach seiner schweren Verletzung die erste reguläre Saisonvorbereitung, gegen Union hat er sogar von Beginn an ein relevantes Vorbereitungsspiel gemacht (er blieb unauffällig), viele Fans würden ihm unbedingt ein Comeback gönnen. Der Coach aber sieht keine Perspektive, es soll Interesse von Fluminense Rio de Janeiro geben. Dann muss es wohl so sein.

Bei Chermiti wäre eine Ausleihe ("in den arabischen Raum") ein schlechtes Zeichen. Der Mann hat Geld gekostet, er hat auch angedeutet, dass er gefährlich sein kann, er hat aber kaum einmal eine echte Chance bekommen, in der Hierarchie stand er immer eindeutig hinter Domovchyiski. Lässt man Chermiti gehen, dann bedeutet das, dass man ein Investment frühzeitig abschreibt, aber auch, dass wohl konkrete Beziehungen zu einem vierten Stürmer bestehen müssen, von dem Preetz und Favre sich mehr erwarten. Da kann man nur auf den Namen warten.

Der Dortmunder Florian Kringe, der beim BVB aus dem inneren Kader geflogen ist, wird von vielen Medien als Option gehandelt. Ich sehe nicht, auf welcher Position er der Hertha wirklich weiterhelfen kann - außer vielleicht links hinten, dafür sollte aber spätestens im Winter eine verbindlichere Lösung gesucht werden. Wer die Gladbacher Tore am Sonntag gesehen hat (zwei von drei nach Flanken, wie sie typischerweise auch Marc Stein zulässt), wird den Handlungsbedarf noch dringender sehen.

Ungewiss ist schließlich immer noch die Sache mit Patrick Ebert - wird die Justizangelegenheit am Ende noch so lange weiterverschleppt, bis die Transferperiode geschlossen ist? In einer Woche muss die Hertha schon nach Kopenhagen - mit vielen Ungewissheiten im Gepäck.

1 Kommentar:

Natalie hat gesagt…

mir ist schlecht! den umgang mit chermiti habe ich mir anders gewuenscht. ich hoffte, ihn mehrfach ueber 90 min zu sehen! kringe???? au weia! favre spielt mit dem bonus, den er bei mir hat. wie immer: wir muessen abwarten.