Sonntag, August 13, 2006
Vorschau: Coach Götz
In dieser Saison kann er zeigen, ob er ein guter Trainer ist. Was mich gelegentlich daran zweifeln läßt: Er findet die Balance zwischen Vorsicht und Risiko selten. Meistens stellt er die Mannschaft ein, zwei Spieler zu konservativ auf, und er neigt dazu, die Offensive durch Auswechslungen zu schwächen, wenn Hertha in Führung liegt. Zwei Jahre lang hat er das Team auf eine Kontermentalität konditioniert - wird er in diesem Jahr daran arbeiten, die Hertha von der Gnade der Gegner unabhängiger zu machen? Wird er sie dazu bringen, nach Möglichkeit neunzig Minuten selbst zu agieren und den Rhythmus des Spiels zu prägen? Gelegentlich riskiert Götz eine Dreierkette, nicht selten im falschen Moment - so vercoachte er ausgerechnet das Schlüsselheimspiel gegen Werder Bremen im Vorjahr, als er Arne Friedrich allein in die Zentrale stellte. Die Schwäche der Hertha bei Standards (defensiv und offensiv) fällt eindeutig auf den Trainer zurück - mit dem jungen Patrick Ebert gibt es jetzt immerhin einen guten Cornerschützen (was durfte Marcelinho nicht jahrelang für sinnlose Bananen dreschen!). Mit einem Wort: Ich bin skeptisch. In der Trainerhierarchie der Bundesliga liegt Götz meiner Meinung nach nicht auf einem internationalen Rang. Schaaf, Doll, von Heesen, Klopp, Meyer erscheinen mir plausibler. Götz liegt für mich auf einer Ebene mit Magath (ohne dessen Millionen) und Skibbe. Prognose: UI-Cup.
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