Dienstag, August 22, 2006

Kavalierstart


Über die neue Dauerkarte habe ich mich ein wenig früh gefreut. Wir haben uns um einen Sektor verbessert, sitzen nun ziemlich an der Mittellinie, und ich habe einen Platz am Rand, worauf ich Wert lege, weil ich es mit den Menschenmassen nicht so habe. Blöderweise ist unser neuer Sektor ein wenig vergnügungssüchtig, mehrmals pro Halbzeit kommen Männer mit Zehnerstapeln von Plastikbechern an uns vorbei, um sie gut gefüllt wieder mitzubringen - die Damen in der Reihe wissen den Kavaliersdienst zu schätzen. Über das häufige Aufstehen tröstete der Anblick des Herrn mit der Zigarre, der uns manches Spiel in den letzten Jahren verstunken hat, hinweg. Er sitzt in sicherer Entfernung am üblichen Platz. Die vier Tore gegen H96 habe ich alle gesehen, auch das kuriose Manöver des Linienrichters, das zum 1:0 beigetragen hat. Gimenez hat bewiesen, daß er weiß, "wo das Tor steht" (Hertha-Sprachregelung für das Anforderungsprofil an einen Hertha-Stürmer) - er hat einmal sogar das Tor getroffen, am Pfosten. Der Sieg war okay und machte gute Stimmung, ich würde von einem Kavalierstart sprechen - einmal ordentlich auf das Gas steigen bedeutet noch keine gute Fahrt. Immerhin aber hat die Hertha bewiesen, daß sie weiß, wo vorn ist - dort, wo seit Klinsmann plötzlich alle hinspielen wollen.

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