Mittwoch, März 08, 2006
Internetabtritt
Michael Preetz mußte nach vorn, um eine Maßnahme der Hertha zu vertreten, die nicht gerade von Souveränität zeugt: Das von den Fans betriebene Internet-Forum auf der Vereinswebsite wurde abgeschaltet, weil nicht alle, die dort posten, hundertprozentig nobel denken, schreiben und formulieren. In den vielen Threads ("Freds") wurde bis zur Erschöpfung alles kommentiert, was die Hertha angeht - je schlimmer die Lage ist, desto wichtiger ist diese Bühne, denn wo sollen sie denn hin mit ihren Emotionen, die Fans, wenn die Mannschaft sie so lange auf die kalte Schulter genommen hat? Ich sage nur: RC Lens! Rapid Bukarest! Daß Manager Hoeneß in den Mittelpunkt der Kritik geraten ist, wundert mich nicht: Er steht für Ausgaben und Einkäufe von Hertha BSC ein, er hat zu verantworten, daß trotz vieler Schulden ein sehr durchschnittlich besetzter Kader da ist (Ellery Cairo!), und nun das Team erst recht von Null (plus Fiedler-Friedrich-Bastürk) an neu errichtet werden muß. Wenn jemand das hinschreibt, in den endlosen Weiten des Netzes, sollte Hoeneß, der sich ja seinerseits aus den undurchsichtigen Vereinsstrukturen immer neue Billiglegitimierungen besorgt, das eigentlich aushalten. Preetz steht nun da als der Zensurassistent - kein guter Start für seine zweite Karriere.
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