Montag, März 27, 2006

Hohes Niveau

Heute hat Niko Kovac ein wenig Wind in die eigene Sache gebracht. Er hat den Zeitungen mitgeteilt, daß die Hertha noch nicht mit ihm über eine Vertragsverlängerung gesprochen hat. "Ein, zwei Jahre kann ich schon noch auf hohem Niveau spielen", hat Kovac dazu angemerkt. Dazu muß angemerkt werden, daß hohes Niveau davon abhängt, woran man es mißt. Und in dieser Hinsicht sendet die Hertha zuletzt deutliche Signale aus. Falko Götz hat nach dem 2:2 in Mainz am Samstag ein wenig patzig reagiert. "Der Punkt heute hat uns den fünften Platz gebracht. Aber ich weiß nicht, wie die Berliner Medien das werten. Unsere Krise hat ja mit dem fünften Platz angefangen - und wir haben Feuer bekommen." Als Berliner Medium habe ich das Feuer auch ein wenig geschürt. Aber ich hatte auch gute Gründe. Der fünfte Platz in der Bundesliga mag zur Qualifikation im Uefacup berechtigen - man muß diesem Bewerb aber auch irgendwie gewachsen sein. Das hat die Hertha heuer nicht unbedingt bewiesen, im Gegenteil lebt sie dort wie da in der Bundesliga ganz gut durchschnittlich im Mittelmaß. Sie spielt gegen Mainz auf Augenhöhe, erspielt sich eine kleine Überlegenheit und den Führungstreffer, verliert wie schon so oft in dieser Saison die Ordnung und die Führung, und muß am Ende über ein 2:2 zufrieden sein, weil sie damit ja wieder auf den fünften Platz steht. Sie stagniert jetzt schon geraume Zeit in jeder Hinsicht vor sich hin, und wenn ich mir Niko Kovac schon seit geraumer Zeit als Symbolfigur dieser Stagnation ausgesucht habe, so mag das willkürlich erscheinen. Er nimmt aber nun einmal eine zentral wichtige Position im modernen Fußball ein, und tut dies so mittelmäßig, daß ich ihm zwar alles Gute für die kroatische Nationalmannschaft wünsche, aber keinen neuen Vertrag in Berlin. Sonst zaudert sich Coach Götz noch ein, zwei Saisonen so dahin.

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