
Dienstag, September 16, 2008
Probetraining

Montag, September 15, 2008
Tabelle
Schon nach dem vierten Spieltag hat sich die Bundesliga sauber sortiert. Unten stehen acht Abstiegskandidaten, oben die üblichen Aspiranten, nur Hoffenheim hat die Position von Karlsruhe eingenommen und versucht eine Verstetigung guter Arbeit. Die Hertha steht auf der Position genau zwischen den beiden Blöcken. Vom Potential her muss sie eindeutig oben dazugezählt werden, von den Ergebnissen her ist sie vor dem Strudel dahinter nicht gefeit. Es zeigen sich einige Probleme. Erstens ist die Abwehr überraschend porös, das liegt an mangelnder Form von Simunic und Friedrich und der aktuellen Desasteraffinität von Steve von Bergen. Es liegt aber auch an der ungelösten Angelegenheit des zentralen defensiven Mittelfelds, wo Cicero nur unwillig die Rolle des "holding midfielders" übernimmt, während Kacar offensiv besser ist und deswegen einen absichernden Nebenmann gut gebrauchen könnte. In der zweiten Halbzeit gegen Wolfsburg hat Cicero sich besser auf diese Schaltfunktion eingestellt, körper(sprach)lich fehlt ihm aber die Statur für diese Position, und auch sein Engagement ließe sich steigern. Der FC Liverpool hat zum Beispiel am Samstag einen wichtigen Sieg gegen MeanU geschafft, weil Mascherano nach anfänglicher Konfusion seine Sicherungsarbeit verbessert hat und trotzdem an der gegnerischen Grundlinie in einer Situation so hartnäckig an Giggs dranblieb, dass dieser den Ball verlor und Kuyt einen Querpass auf Babel spielen konnte, den dieser verwertete. Voronin und Pantelic sind zu diesen Taten auch in der Lage. Sie müssen aber von Raffael und Cicero verstärkt kommen, während Ebert und Kacar eigentlich willens sind, auch richtig zu arbeiten. Das Tückische an Favres Aussage, dass es nicht auf viele Zweikämpfe, sondern den einen entscheidenden ankommt, ist doch das: Vorher weiß man das ja nicht, ob ein Zweikampf etwas einbringt. Man muss sie also tatsächlich auf Verdacht führen. Ich bin auch nicht dafür, dass alle Elfe ständig wie besinnungslos über den Platz hetzen. Wer aber regelmäßig Premier League sieht, wo Spiele viel umkämpfter sind, weiß, dass Tore oft aus dem einen, überschüssigen Einsatz entstehen, den sich die Herthaner oft ersparen. Bleibt das Problem Pantelic. Es ist eigentlich keines, er ist der beste Stürmer, er legt auf und trifft, er ist ein Vorbild an Einsatz, und man wird ihm demnächst auch auf dem Feld klarmachen können, dass er keine Elfmeter schießen soll. Heute wird er 30 Jahre alt, die Frage einer Vertragsverlängerung steht bei (wie bei Friedrich) im Raum. Ich bin dafür, ihn zu halten, weil er eine echte Attraktion ist. Er ist auch immer noch schnell, man sieht jedoch in vielen Situationen direkt gegen den Mann, dass er sich da nicht (mehr) durchsetzen kann. Er wird also zunehmend auf seine enorme Spielintelligenz angewiesen sein, und braucht einen Vollstrecker neben sich. Das könnte Voronin werden, der gestern im RBB einen sehr sympathischen Eindruck hinterlassen hat. Im Moment scheint Pantelic aber noch ein wenig zu fremdeln. Das mag auch dabei mitgespielt haben, dass er den Elfmeter gekapert und vergeudet hat. Favre muss Pantelic und Voronin, eine poröse Viererkette und ein zu offensives Mittelfeld aufeinander abstimmen. Er hat die Leute, aber er muss sie auch ein wenig gegen deren eigene Intuition besetzen. Ich würde von Bergen am Samstag wieder spielen lassen, Lustenberger neben Kacar ins Mittelfeld stellen, Cicero nach links schicken, und Raffael eine Pause geben.
Sonntag, September 14, 2008
Hubschraubereinsatz

Donnerstag, September 11, 2008
Länderspiele

Montag, September 08, 2008
Südafrika
Am Wochenende begann der Marathon der Nationalteams zur WM 2010 in Südafrika. Deutschland gab sich in Liechtenstein keine Blöße, beim 6:0 war kein Herthaner dabei. England besiegte Andorra mit 2:0, wusste aber wieder einmal nicht zu überzeugen. Theo Walcott vom Arsenal FC wurde positiv hervorgehoben. Österreich schlug Frankreich in Wien mit 3:1, dieses Match hätte ich gern gesehen, zumal Gallas und Sagna in der Defensive der Bleus tätig waren. In den einschlägigen Foren wird dieser Sieg als Überwindung von Cordoba gesehen. Damals schlugen die Österreicher die Deutschen in einem für sie selbst bedeutungslosen Match, dieses Mal ging es um viel - es gibt nun eine offene Gruppe und einen wankenden Favoriten. Von Raymond Domenech halte ich gar nichts, warum er der Trainer der französischen Nationalmannschaft sein kann, verschließt sich mir. Star der Österreicher ist Marc Janko von Red Bull Salzburg, eine Mannschaft, die uns in den nächsten Tagen hier noch interessieren wird, wenn sich die Causa Manchester City weiterentwickelt. Ich habe das öde Nationalwochenende mit einem Brummschädel und dem Studium des Hertha-Matches von letzter Woche zugebracht: Auf Hertha TV wird es in voller Länge und mit einem bemerkenswert seelenlosen Kommentar angeboten. Es war schon ganz erstaunlich, noch einmal in aller Ruhe zu sehen, wie wenig umkämpft dieses Spiel war, wie schwach die Bayern sein konnten, ohne deswegen die Spielkontrolle zu verlieren. Am Donnerstag kommen viele Herthaner von ihren Heimateinsätzen zurück, dann beginnt die Saison noch einmal von vorn. Mit vier Punkten im Mittelfeld, und die Tordifferenz ist schon wieder negativ.
Donnerstag, September 04, 2008
Muskel

Mittwoch, September 03, 2008
Rapunzel
Ich muss gestehen, ich bin immer noch ein wenig geschockt von dem Bild, das Hertha am Sonntag in München abgegeben hat. Jetzt versuche ich, mir klarzuwerden, was von meinem Eindruck der aggressiven Atmosphäre in der Arena geschuldet ist, aber es hilft nichts: das war heillos. Jetzt sind viele Spieler bei den Nationalteams, gearbeitet wird erst wieder in zehn Tagen. Zeit also, um noch ein paar Sachen zum Transferfenster nachzutragen. Arsenal hat anscheinend den Markt am Montag doch nicht so souverän ignoriert, wie ich kurzfristig dachte, sondern (zu) spät noch für Xabi Alonso vom FC Liverpool geboten. Die Sache ging schief, jetzt schlägt Arsène Wenger aus den Blogs eine Welle des Unmuts entgegen, die er sicher nicht ganz ignorieren kann. Arsenal wird allgemein zu den Verlierern dieses Sommers gerechnet, und es scheint wie ein hilfloser Versuch zur Beruhigung, wenn auf der Webseite die Passkünste von Eboué hervorgehoben werden - auch ich halte ihn für einen ungenügenden Mittelfeldspieler, muss mich nun aber eines Besseren belehren lassen. Der größte individuelle Verlierer ist - aus der Perspektive eines Hertha-Blogs - Kevin-Prince Boateng, der bei Tottenham festsitzt, weit entfernt von der ersten Mannschaft. In der Rangliste meiner Fantasy-Football-Meisterschaft ist er der fünftwertloseste Spieler der Premier League, knapp hinter einem gewissen Felipe Caicedo von Manchester City, den Hertha am Montag zu einer medizinischen Untersuchung eingeflogen hatte, der dann aber nicht verpflichtet wurde, weil Voronin, die männliche Rapunzel, kommt.
Dienstag, September 02, 2008
Deadline

Montag, September 01, 2008
Dreierketten
Eigentlich war ich gestern optimistisch, als die Mannschaft zum Aufwärmen aus den Schlunden der Allianzarena kam. Ich sah Pisczcek, ich sah Ebert, dazu Kacar und Cicero, Raffael und Pantelic, ich rechnete mit einem 4-4-2, bei dem Pisczcek über links und Ebert über rechts kommen sollte, hinten eine Viererkette mit Kaká und von Bergen im Zentrum, Friedrich rechts, Stein links. Das wäre eine Grundformation, ich hätte eine andere mit Lustenberger und ohne Pisczcek gewählt. Dann begann das Spiel, ich rieb mir die Augen und suchte Pisczek. Ich fand ihn rechts in einem sehr flachen Vierermittelfeld, ein wenig vor Friedrich und hinter Ebert, verloren in einem Raum, den die Bayern sofort als den ihren erkannten. Der lernwillige junge Pole, dem Favre viel zutraut, war gestern von Beginn an katastrophal, er musste allerdings eine ganze Stunde spielen, er musste die seltsame Taktik von Coach Favre ausbaden, lief apathisch herum und verschuldete schließlich mehr oder weniger im Alleingang das 0-2 durch Philipp Lahm. Damit war die Sache gelaufen, weil der Rest der Mannschaft (ich nehme Lustenberger und Pantelic und teilweise Kacar aus) keinen Mumm, keinen Willen, keinen Körper zeigte, sondern nur ein wenig Technik. Cicero versuchte selbst dann noch sein feines Passspiel aufzuziehen, als dieses ihm schon mehrmals um die Ohren geflogen war. Nie war er größer als gestern, der blinde Fleck der Hertha, der natürlich der blinde Fleck ihres Trainers ist: Er glaubt, es ließe sich fast alles durch Technik und Taktik lösen. Wie soll das aber gehen mit einem Faulpelz wie Raffael oder einem Filigran wie Cicero? Ich liebe beide, ich wünschte, sie wären komplette Fußballer, mit einer Physis und einer Einstellung, die ihrer Begabung nicht so weit nachsteht. Die Bayern spielten auch mit einer Dreierkette gestern, und Gladbach überrumpelte Bremen am Samstag mit einer Dreierkette. Das war also eines der Themen des Spieltags. Ich wäre aber eher dafür, dass Coach Favre einmal eine Grundformation einstudiert und der Mannschaft Konstanz beibringt, bevor er sie mit taktischen Ideen überfordert. Ich war live dabei, es war schrecklich, ich sehe schwarz.
Raumschiff
Zurück aus München. Es war ein Reinfall. Das Raumschiff liegt super in der Landschaft, ich wurde auch reingelassen, abgehoben hat es aber ohne mich und die Hertha (zum Spiel mehr in einem eigenen Post).
Wir hatten teure Karten, saßen eineinhalb Stunden frontal in der prallen Sonne, konnten von der ersten Halbzeit dadurch wenig sehen, erst dann kam der Schatten. Spät nachts haben wir dann in einer Sportbar am Bahnhof, in der Mike Tyson und Muhammad Ali auch schon einmal waren, noch La Coruna gegen Real gesehen, nun schon ziemlich erschöpft und ausgedörrt von diesem Sonnen-, Beton- und Stahlbad. Die Hertha-Fans kamen in der Arena überhaupt nicht zur Geltung, sie waren in eine Enklave hoch oben unter dem Dach verbannt, allzu viele waren auch gar nicht da. Die Bayern halten sich mit martialischen Inszenierungen zurück (wie ich sie zum Beispiel in Wolfsburg gesehen haben), sie spielen ein waberndes, elektronisches Dröhnen ein während der letzten Minuten vor dem Spiel, ansonsten dominiert der Hauptsponsor T-Home den Ablauf (in der Pause gibt es eine Art Talk Show). Für die traditionellen Fans gibt es hinter dem Tor einen Stehplatzbereich, der in der leeren Arena (wir blieben nach Abpfiff noch eine Weile) an andere Zeiten erinnert. Simon sprach von einem Zitat, und genau so ist es: die Allianz-Arena zitiert das Maracana-Stadion. Wenn man dann an einem spätsommerlichen Abend wie gestern hinausgeht und sich zur Stadt wendet, kommt der beste Moment: für ein paar hundert Meter Fußweg ist man in einer Zone, die überall sein könnte - am Horizont sind ein paar Hochhäuser zu sehen, dazu Autobahnen, Kraftwerke, Kläranlagen, alles, nur nicht das barocke München, von dem man in Fröttmaning nichts ahnen muss. Deswegen wohl die Rede vom Raumschiff. Wir nahmen den Zug nach Hause.
Wir hatten teure Karten, saßen eineinhalb Stunden frontal in der prallen Sonne, konnten von der ersten Halbzeit dadurch wenig sehen, erst dann kam der Schatten. Spät nachts haben wir dann in einer Sportbar am Bahnhof, in der Mike Tyson und Muhammad Ali auch schon einmal waren, noch La Coruna gegen Real gesehen, nun schon ziemlich erschöpft und ausgedörrt von diesem Sonnen-, Beton- und Stahlbad. Die Hertha-Fans kamen in der Arena überhaupt nicht zur Geltung, sie waren in eine Enklave hoch oben unter dem Dach verbannt, allzu viele waren auch gar nicht da. Die Bayern halten sich mit martialischen Inszenierungen zurück (wie ich sie zum Beispiel in Wolfsburg gesehen haben), sie spielen ein waberndes, elektronisches Dröhnen ein während der letzten Minuten vor dem Spiel, ansonsten dominiert der Hauptsponsor T-Home den Ablauf (in der Pause gibt es eine Art Talk Show). Für die traditionellen Fans gibt es hinter dem Tor einen Stehplatzbereich, der in der leeren Arena (wir blieben nach Abpfiff noch eine Weile) an andere Zeiten erinnert. Simon sprach von einem Zitat, und genau so ist es: die Allianz-Arena zitiert das Maracana-Stadion. Wenn man dann an einem spätsommerlichen Abend wie gestern hinausgeht und sich zur Stadt wendet, kommt der beste Moment: für ein paar hundert Meter Fußweg ist man in einer Zone, die überall sein könnte - am Horizont sind ein paar Hochhäuser zu sehen, dazu Autobahnen, Kraftwerke, Kläranlagen, alles, nur nicht das barocke München, von dem man in Fröttmaning nichts ahnen muss. Deswegen wohl die Rede vom Raumschiff. Wir nahmen den Zug nach Hause.
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