Sonntag, Dezember 09, 2007

Abendgestaltung

Die Hertha hat meine Laune endgültig in den Keller gejagt, ich brauche mindestens zwei Folgen "Seinfeld", um mein Gleichgewicht wiederzufinden. Erbärmliches 1:2 in Nürnberg. Sollte eigentlich noch genauer analysiert werden. Interessiert mich aber nicht. Zu Jo Simunic ein Detail: wer die Spieleröffnung im defensiven Mittelfeld mit dem Rücken zum Ball (in dessen Besitz sich von Bergen gerade befindet) über sich ergehen lässt (irgendwo wird die Kugel ja sicher wieder auftauchen), wird seinen Gehaltszettel bald mit dem Tabellenplatz nicht mehr so ganz in Übereinstimmung bringen können. Vielleicht ist es aber auch einfach ein Fall von "Pech im Spiel, Schwefel am Matchday" gewesen - dafür spricht, was unser argusäugiger Korrespondent Valdano vor zwei Tagen beobachtet hat: "Am Freitagabend, so gegen 20.45 Uhr, saß ich leidend vorm Bildschirm in meiner Sportsbar, es stand 2:0 für den BVB, der an diesem Abend nichts tun musste, um zu gewinnen, und der dazu gar nicht in der Lage gewesen wäre, wenn er gezwungen worden wäre, Fußball zu spielen, gegen 20.45 Uhr also betrat in Jeans und blauem Anorak ein hochgewachsener Mann das Lokal, er schaute kurz auf den Bildschirm, er ließ sich einen Cynar oder dergleichen geben, und dann setzte er sich seelenruhig hin, um Karten zu spielen. Keine Ahnung, wie sein Blatt war oder sein Spielaufbau; sein Einsatz am Tisch allerdings war vorbildlich, er ging eigens den Block zum Aufschreiben holen, man sah, wie sich die kleine Holzkette um den Hals bewegte, und als im Westfalenstadion abgepfiffen wurde, war Joe Simunic noch munter."

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