Zwei Spiele, die unterschiedlicher nicht sein hätten können: Brasilien gegen Ghana ein einseitiges 3:0, Frankreich gegen Spanien ein 3:1 auf Messers Schneide. Es gab aber eine interessante Gemeinsamkeit: Brasilien und Frankreich nutzten jeweils einmal geschickt das passive Abseits, um einen Kollegen, der noch nicht hinter der Verteidigung stand, loszuschicken. Ronaldo und Ribery ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Brasilien nutzte danach auch einmal das aktive Abseits, weil es der Linienrichter übersah. Das passive Abseits stellt die Verteidiger vor ein Problem wie ein Konter in Überzahl - sie haben zu viele Optionen, um sich in der gebotenen Kürze gemeinsam auf die richtigen zu verständigen. Wer noch mitgekriegt hat, wie der vier Minuten vor dem Ende schon ausgewechselte Thierry Henry nach dem Abpfiff den ungeliebten Coach Prof. Domenech geherzt hat, wird den Franzosen jetzt einiges zutrauen - sie spielen sicher nicht gegen ihren Trainer, und sie werden nicht so weit aufrücken, wie Ghana gegen Brasilien es tat. Sie schicken nur gelegentlich Vieira in die Spitze.
Dieter Hoeneß ist mit seiner Prognose eines spanischen Titelgewinns früh widerlegt worden. Er ist nicht nur auf Vereinsebene manchmal ein wenig blauäugig.
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