Donnerstag, Juni 15, 2006
Arne Friedrich
Falko Götz wird sich hoffentlich sein Teil denken, wenn er beobachtet, wie sich Arne Fiedrich verzagt durch die WM quält. Der "Führungsspieler" von Hertha BSC ist in Klinsmanns Team das schwächste Glied. Das hat sich eine halbe Saison lang angekündigt, und Coach Götz hat dazu nicht wenig beigetragen. Das System der Hertha war in diesem Jahr halbseitig gelähmt. Seit Thorben Marx verstoßen wurde, teilten sich der unproduktive Cairo und der zur Mitte strebende Boateng die Aufgaben auf der rechten Seite. Keiner wurde für Friedrich jemals ein richtiger Partner, und irgendwann hat er die Frustration darüber auch öffentlich angedeutet. Dann kamen Finanz- und sonstige Krisen, und der Kapitän mußte das alles brav und loyal durchstehen. Sein Kopfballspiel war die ganze Saison hindurch mäßig, sein Stellungsspiel war auch schon besser, und obwohl er angeblich konsequent die Sonderübungen für die Nationalfitness gemacht hat, haben wir ihn in den Jahren davor spritziger und energischer gesehen als heuer. Da kommt also viel zusammen, und nicht alles wird die Öffentlichkeit wissen. Daß die Hertha ihren Kapitän so ans Nationalteam überstellt hat, wie er dort auftritt, wirkt aber auf den Club zurück, und sollte bei den konzeptuellen Überlegungen für das kommende Jahr jetzt schon eine Rolle spielen. Bei der WM ist für Friedrich noch nicht alles verloren: Das bißchen Bart, das er trägt, werden die Witze über ihn auch bald haben.
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