Samstag, Mai 06, 2006
Blockbuster
Der neue Fernsehvertrag für die Premier League ist da. Als "blockbusting" hat der Independent ihn charakterisiert, so immens sind die Summen, die im Spiel sind. Die EU hat sich wichtig gemacht und ein Monopol verhindert, was zur Folge hat, das von den sechs Paketen mit jeweils 23 Spielen nur vier an Sky Sports gingen, zwei an den nicht allzu weit verbreiteten Pay-TV-Konkurrenten Setanta, der seinen Stammsitz in Irland hat. Für die Fans bedeutet das, daß die Kosten für "Vollversorgung" in den kommenden Jahren auf 55 Pfund im Monat steigen, also fast achtzig Euro (fast tausend Euro im Jahr!). Dabei sind aber noch nicht einmal alle Matches zu sehen, wie in Deutschland, sondern jeweils nur drei bis fünf pro Spieltag. Für die Sender bedeutet dies zum Beispiel, daß Sky für ein einziges Spiel 4,76 Millionen Pfund bezahlen muß. Der am besten vertretene Club (gewöhnlich der Meister des Vorjahres) wird 50 Millionen Pfund lukrieren können, der letzte immer noch 25 Millionen - das ist fast das Jahresbudget eines deutschen Mittelständlers. Das Gesamtvolumen des Deals beträgt 1,7 Milliarden Pfund. In die Premier League werden also weiter enorme Geldmengen fließen. Die deutsche Solidargemeinschaft (alle Spielen von allen Clubs werden unterschiedlos gezeigt - in England sind die Top Five bevorzugt; erste und zweite Liga bilden eine Einheit - in England profitieren die 20 Clubs der Premier League) sollte sich davon nicht verrückt machen lassen, sondern die Vorzüge des englischen Spiels studieren: Schnelligkeit, Athletik, Fairness, Leidenschaft, Technik. Chelsea. Liverpool. Arsenal!
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