Sonntag, April 23, 2006

Nächste Generation


Gestern also vier Stunden vor der Kiste. Die erste Viertelstunde von Arsenal gegen Tottenham (direkte Konkurrenten um den vierten Platz in der Premier League) habe ich wegen technischer Probleme mit dem Digitalreceiver von Premiere versäumt. Ich war dann ein wenig erstaunt, als ich feststellte, daß Wenger wie schon gegen MeanU neulich ohne Henry spielen ließ. Auch Fabregas und Eboue saßen auf der Bank - ein Tribut an die Doppelbelastung wenige Tage vor dem Spiel gegen Villareal. Wenger setzt also auf die CL und ist bereit, in der Liga großes Risiko zu gehen. Tottenham war überlegen, der zweite Arsenal-Sturm mit Adebayor und van Persie blieb harmlos. Hleb fehlte auch an allen Ecken und Enden, weil Reyes kaum einmal Tempo aufnehmen konnte, und Adebayor gute Zuspiele meistens weit wegspringen ließ. Das 0:1 war kontrovers, weil es aus einer Situation heraus entstand, die man auch abpfeifen hätte können - zwei Arsenal-Spieler lagen nach einem Zusammenprall auf dem Boden. Aber der Rückstand entsprach eher dem Spielverlauf als eine Arsenal-Führung. Wenger bewies wieder einmal, daß er ein echter Hitzkopf und souverän nur beim Gewinnen ist. Er sah super distinguiert aus mit seinem weißen Hemd und der Krawatte an diesem Londoner Frühlingstag, aber er verlor stark die Fassung. Henry hielt den Schaden danach mit einem Schlenzertor in Grenzen, wie nur er es derzeit erzielen kann. Meine Theorie, daß die nächste Generation von Arsenal bald so weit sein könnte, seinen Abgang zu kompensieren, wurde gestern falsifiziert - für den Moment zumindest. Tottenham könnte nun mit einem Heimsieg gegen Bolton und einem Auswärtssieg bei West Ham alles klar machen, da sehe ich aber noch Stolperpotential. Arsenal muß auswärts bei Sunderland und Manchester City und am letzten Spieltag in Highbury gegen Wigan unbedingt gewinnen. Sonst muß die "next generation" möglicherweise weit unten ansetzen - im Uefacup, den Hertha gerade zu verspielen droht.

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