Dienstag, September 04, 2007

Verkehrsmittel

Der immer stolze Coach José Mourinho hatte eine plausible Erklärung dafür, warum Roman Abramowitsch nach dem 2:0 für Aston Villa gegen Chelsea am Sonntag frühzeitig den Ort des Geschehens verließ: Er wollte wohl dem Verkehr ausweichen. Dies über einen Mann, der in der Regel mit dem Hubschrauber kommt. Die Alphatruppe aus London wurde von den Störenfrieden aus Birmingham ziemlich gut in Schach gehalten, es gab in der Zeitlupe einmal ein Tackle von Laursen zu sehen, das gut und gerne auch in den Film Anaconda passen würde. Als Agbonlahor kurz vor dem Ende einen Konter über links zum Endstand abschloss, deutete sich an, dass das für Chelsea eine ganz harte Saison werden wird. Nun haben sie das 25-Mann-Aufgebot für die CL bekannt gegeben, und Michael Ballack dafür nicht nominiert - ein Schlag ins Gesicht des deutschen Superstars, der damit jetzt schon für die Winterpause zum Verkauf freigegeben ist. So deuten das jedenfalls die englischen Beobachter. Felix Magath hatte ja für die Niederlage von Wolfsburg am Samstag in Berlin auch eine verkehrstechnische Ausrede parat: Die DB, der Berliner Sponsor, hatte zwei Stunden Verspätung zwischen der niedersächsischen Metropole und der Hauptstadt, allerdings schon am Freitagabend. Die Nachtruhe war ungefährdet, das rechtzeitige Eintreffen im Olympiastadion auch. Das Spiel der Hertha habe ich mir gestern im Hertha TV (Innovation!) angesehen, auf einem kleinen Sichtfenster (die Bildrechte für Fullscreen waren wohl zu teuer) - der Eindruck täuscht vielleicht, was mir aber auf jeden Fall positiv auffiel, ist die neue Wendigkeit der einzelnen Spieler. Favre lässt Körpertäuschungen und blitzartige Verlagerungen eigens üben, in vielen Szenen war zu sehen, dass die Ballannahme jetzt schon mit einer Idee der Spielfortsetzung einhergeht. Würde gern wissen, was Falko Götz sich so denkt, wenn er das alles sieht.

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