Samstag, September 22, 2007
Tabellenführung
Vor einem Jahr hat die Hertha auch schon einmal kurz die Tabelle angeführt, damals mit zwei Siegen und vier Remis. Nun steht sie wieder für eine Nacht ganz oben - mit vier Siegen und zwei Niederlagen. Das heutige 3:2 gegen den BVB war phasenweise begeisternd, zeigte aber auch jede Menge Lernbedarf. Ich war den ganzen Nachmittag hindurch ein wenig mellow, der Schlafmangel der letzten Nächte war zu spüren. Habe aber doch ganz gut mitbekommen, was sich da so tat. Die Hertha hat das Spiel dominiert, dabei aber keineswegs immer den Zug gezeigt, den sie drauf hat. Sie geriet in Rückstand, ein ganz unnötiges Tor, das aus einer dieser typischen Querpassketten in den Defensive entstand, von Chahed zu Friedrich, der zu Simunic, der zu Fathi, der dann schon weit links draußen stand und unter Druck geriet - plötzlich war der Ball wieder im Zentrum bei Petric, der mit einem Distanzschuss abschloss. Toll das Comeback noch vor der Pause, Pantelic verwertete volley einen Abpraller nach einem Freistoß von Ebert. Der Schiedsrichter wollte anscheinend viel laufen lassen, nicht immer sah das überzeugend aus, denn der BVB arbeitete mit vielen kleinen Fouls. Lima ist aber auch leicht umzustoßen. In der Pause sah es so aus, als wäre Grahn mit in der Kabine gewesen, die Mannschaft blieb aber unverändert, und bald bekam der heute wieder großartige Pantelic einen dieser typischen Bälle vertikal in den Lauf zwischen den Verteidigern - sein Schuss war satt, Weidenfeller wehrte zur Seite ab, dort war Lúcio mitgelaufen und schloss ab. Später kam Okoronkwo, der im Strafraum ein Solo gegen den langsamen Wörns anzettelte und eiskalt abschloss - er dehnte seinen Jubel gleich zu einer halben Ehrenrunde aus und fand nicht mehr ins Spiel zurück. Andernfalls wäre das Spiel wohl 4:1 ausgegangen, aber Oko bekam zwar noch mehrmals den Ball, ließ ihn aber nicht mehr laufen. Am Ende schwamm die zu diesem Zeitpunkt schon deutlich umformulierte Mannschaft (Simunic ins defensive Mittelfeld, von Bergen an seine Stelle, Mineiro für Ebert) noch einmal ein wenig. Der wesentliche Eindruck: Die Hertha schwankte heute zwischen den Andeutungen eines enormen Potentials und einem Mangel an Nachdruck und Konzentration, der nur in dieser Liga nicht fatal sein muss. In den Foren schreiben die Fans schon vom "Lichtbringer" Lucien. Es stimmt, er holt etwas heraus aus diesem Team, das plötzlich exzellente Technik zeigt und unglaubliche Spielfreude. Ich wünschte mir nur noch etwas mehr Autorität auf dem Platz.
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