Samstag, September 17, 2005
Big in Mainz
Wie groß ist eigentlich Jürgen Klopp? Als er heute neben Trappatoni stand und neben dem blonden Romanisten von Premiere, da sah das ein wenig aus wie eine Einstellung aus einem Tim-Burton-Film. Big Fischzug gab es aber für den schwer überschätzten Signore mit den teuren Anzügen. Nach dem Führungstreffer für Stuttgart konnte man Trappatoni kurz jubeln sehen, die Freude ging aber sofort in ein hämisches Grinsen beim Blick auf die Uhr über. Mainz glich sogar noch einmal aus, mußte dann aber doch noch einen Treffer hinnehmen und steht jetzt mit sehr leeren Händen da. Klopp sagte im Interview dann einen guten Satz: "Wir wollen uns für das belohnen, was wir investieren." Das ist zwar Finanzsprache, aber romantisches Konzept. Ich liebe Mannschaften, die viel investieren, aber ich verehre Mannschaften, die klug investieren. Die Hertha hat in Nikosia zum Beispiel ganz wenig investiert, und dabei doch herausgefunden, daß Ellery Cairo vermutlich kein Leistungsträger werden wird, daß Okoronkwo an seiner Technik arbeiten muß, daß Neuendorf ein guter Mann für unwichtige Spiele ist, daß Gilberto in unwichtige Spiele weniger investiert, daß Kovac auch gegen schwache Gegner konfus nach vorne spielt, daß Malik Fathi kein Flankengott mehr wird und daß Marcelinho mehr als nur eine Formkrise hat. Aus diesem Wissen sollte man doch eine praktikable Aufstellung für das Spiel gegen Schalke am Tag der Wahl gewinnen können. Als Minimalrendite eines Betriebsausflugs in die Zonengrenze des Fußballs. Ich würde auf Schalke mit zwei Stürmern kommen, mit Pantelic und Wichniarek. Aber ich bin ja nur Coachinho, und Coach Götz wird am Ende Vorsicht walten lassen. Wenn er Pech hat, muß die Mannschaft dann umso mehr investieren.
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