Sonntag, Juni 09, 2013

Sommersause

Die U17 von Hertha hat uns an diesem Sonntagnachmittag ein großartiges Geschenk gemacht: Ein weiteres Spiel. Durch das 2:2 gegen Schalke 04 (nach 1:0 im Auswärtsspiel vergangene Woche) steht die von Andreas Thom betreute Mannschaft im Finale der B-Junioren Bundesliga. Das bedeutet ein weiteres Live-Spiel vor der langen Sommerpause, und wenn wir das heutige Match als Gradmesser nehmen, dann können wir uns wirklich darauf freuen. Es war großartig spannend, das Niveau war beachtlich, am Ende schien es zwar, als wären die Herthaner ein wenig auf dem Zahnfleisch, aber es reichte. Zweimal hatte Schalke eine Hertha-Führung egalisiert, danach stand das Spiel auf der Kippe, aber die Auswärtstorregel hätte glaube ich nicht gezählt, sodass es für Hertha vor allem darum ging, ein Elfmeterschießen zu vermeiden. Die Thom-Elf spielte mit einem sehr interessanten, flexiblen System, das im Grunde von einer Fünferkette ausging.





























Davor gab es eine sehr flexible Vierergruppe, mit dem Kapitän Pelivan als tiefstem Spieler. Mirbach sah ich zumeist auf dem linken Flügel, dort holte er auch den Strafstoß heraus, durch den Hertha in Führung ging. Kauter ging perfekt in die Räume, das zahlte sich beim 2:1 aus. Dazwischen hatte Bodenröder für Schalke ausgeglichen, nachdem Torunarigha (der nächste Brooks?) einen Ball nicht aus dem Strafraum gebracht hatte (zeugt aber auch von dem enormen Ballhunger beider Mannschaften). Dieser Bodenröder orientiert sich deutlich an einem sehr großen Vorbild: an Lionel Messi. Und er sieht sich wohl als Führungsspieler. Nach dem Pausenpfiff ließ er alle Kollegen in die Kabine gehen, er aber wartete auf den Coach, mit dem er etwas zu besprechen hatte: Frank Fahrenhorst.





























Worauf kann man bei so einem Spiel achten? Man kann sich natürlich auch einfach mitreißen lassen, ich war im Grunde genau so drinnen in dem Spiel wie neulich, als ich Arsenal in Newcastle sah. Die Nähe zum Spielfeld ist aber natürlich unbezahlbar (knapp 1800 Zuschauer waren da). Man kann da noch sehr viel genauer sehen, wie gescheit sich manche Spieler schon bewegen, während der Ball noch zu ihnen unterwegs ist; man kann Einzelaktionen goutieren wie einen (seinen einzigen) Antritt des konzentrierten Linksverteidigers Traeder; man kann das Pressing beobachten, das bemerkenswert war, auch von der Technik her, denn es ist ja gar nicht so leicht, einem Gegner ohne Foul den Ball wegzunehmen. Einige Male war ich echt erstaunt über die Qualität, die da zu sehen war.

So haben wir also noch ein Spiel mit dieser Mannschaft vor uns in diesem Sommer, der heute so großartig begonnen hat. Es wird, wenn ich richtig verstanden habe, in Berlin stattfinden. So kam es jedenfalls vom Stadionfunk. Eigentlich sollte dann die Hütte richtig voll sein, denn was heute schon geboten wurde, war großer Sport.




























1 Kommentar:

Sebastian hat gesagt…

Das Finale findet am 15. Juni um 14 Uhr im Amateurstadion statt.