Mittwoch, Januar 16, 2008

Paparazzo

Ich war ein paar Tage in Wien, ein Vortrag, ein paar Ausstellungen, drei Filme von Hitchcock, und natürlich den Bruder und Freunde treffen. Im Flugzeug hin traf ich einen alten Bekannten, der vor Zeiten die Website mit den höflichen Paparazzi begründet hat. Im Flugzeug nach Berlin war dann nicht nur Michael Haneke, der graue Filmemacher, sondern der Hertha-Star, den wir - dank Valdano - besonders genau unter der Lupe haben: Josip Simunic steuerte im engen City Liner der Lufthansa genau auf meine Reihe zu und wies auf den Fensterplatz neben mir. Mich durchfuhr natürlich ein Schub Adrenalin: welche Chance! Eine Stunde lang konnte er mir nicht entkommen! Ich würde ihm endlich die Meinung sagen können, über Querpässe und Lethargie und Dardai und alles, alles, alles! Während ich das aber noch dachte, stand ich auf und bot seiner Freundin meinen Platz an - sie saßen dann nebeneinander, unterhielten sich den ganzen Flug angeregt auf Kroatisch, und ich konnte aus derselben Reihe von jenseits des Gangs beobachten, dass Jo Simunic sich vor dem Start bekreuzigt, dass er das Sandwich ausschlug, aber ein Glas Rotwein nahm (Sprite für die Dame), dass in der Familie Simunic zumindest im Flugzeug nichts gelesen wird, dass er mindestens zwei Mobiltelefone hat, und dass er beinahe zu groß für den winzigen Flieger ist, mit dem die Lufthansa ihre City Lines bestreitet. Was ich ihm gern gesagt hätte, hole ich hier nach: "Ich bin ein Fan, spiel eine Riesensaison!"

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Unglaublich! Wie kann man so nett sein, fragt sich der Fan. Aber man ist halt auch nur ein Mensch, nicht wahr? Danke für die interessanten Einblicke.

Anonym hat gesagt…

Wien, Sportsbar - warum ist Jo Simunic überall, wo wir auch sind, und warum nur er? Warum ist er auf dem Platz überall dort, wo er nicht sein soll? Wo ist Arne Friedrich? Wohin fliegt Patrick Ebert? Wo spielt Pal Dardai Karten? Hat Jo einen Doppelgänger? Fragt Valdano