Sonntag, Dezember 04, 2005
Im Niemandsland
Den Besuch im Niemandsland der Tabelle hat die Hertha heute erfolgreich gestaltet: 2:1 bei Bayer Leverkusen, die damit hinter Wolfsburg im Zweistelligen hängen bleiben. Eine Entscheidung hat die Mannschaft dabei nicht getroffen, sie hat sie sich abnehmen lassen von einem matten Gegner, der nicht einmal die obligate Aufbauhilfe unserer Defensive, die Berbatow einen Cacau-Weitschuß zum 0:1 gestattete, annahm, sondern nach dem Führungstreffer allmählich abbaute. Ein schöner, schneller Konter auf Bastürk zum Ausgleich und eine typische Pantelic-Marcelinho-Arabeske zum Siegestreffer haben gereicht, um aus einem "Sechspunktespiel" die drei Punkte mitzunehmen, die verbucht werden. Jetzt kann die Hertha am kommenden Wochenede angstfrei zum HSV fahren, und die Woche bis dahin für ein paar Konsolidierungsmaßnahmen nützen. Gilberto wurde heute nach längerer Verletzungspause schon über 90 Minuten öffentlich an den Ball herangeführt. Marcelinho konnte sich selbst aus einem Formtief zwirbeln, das auch heute lange unübersehbar war. Bastürk kommt allmählich wieder in Schwung, das gibt Hoffnung. Besonders aber freut mich, daß Coach Götz im Mittelfeld nun echte Variationsmöglichkeiten hat: Boateng und Marx haben den Spielwitz, der uns von hinten heraus immer ein wenig fehlt. Pantelic, der sich bei seinem Debüt im Olympiastadion vor noch nicht langer Zeit ja als Opernstar eingeführt hat (inklusive Kotau vor der Ostkurve), wechselt ständig zwischem komischem und tragischem Fach - auch das hat heute keine Rolle gespielt, und nicht einmal die provokante Einwechslung von Neuendorf für den einzigen Angreifer Pantelic schon fünfzehn Minuten vor Ende hat die Leverkusener noch zu letztem Einsatz angespornt. Hertha hat gewonnen, wie man im Niemandsland gewinnt: durch Lichtblicke.
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