Samstag, April 30, 2005

Rasenmäher

Eigentlich wollten wir ja heute in Rostock sein. Simon und Cate und A. und ich gegen "Baltic Force". Weil es aber am Montag im Europa-Center keine Karten mehr gab, und eine Auswärtsfahrt ins Blaue uns dann doch zu blauäugig erschien, habe ich die Niederlage gegen Hansa Rostock im Fernsehen gesehen - ohnmächtiger noch als Falko Götz, der immerhin Auswechslungen vornehmen konnte (mir unverständliche allerdings). Hertha kam mit den Vorschußlorbeeren. Hansa trat mit der Hypothek an, daß auch ein Sieg die Mannschaft nicht viel weiter bringen würde, wenn Gladbach und Mainz punkteten. Hertha versuchte, ihr Spiel aufzuziehen, den Kombinationsfußball, der von der Präzision lebt. Rostock dagegen spielte einfach, zog auch gelegentlich ab, und als van Burik um Di Salvo herumirrte, war schon klar, daß dies eine wacklige Sache sein würde. Auf dürftigem Rasen spielt Hertha immer schlecht, das hat mit der technischen Überlegenheit zu tun, die heute zu einer taktischen Unterlegenheit führte. Sie wollten Rostock ausspielen, und bemerkten nicht, daß auch ein Spiel in die Gegenrichtung im Gang war. Die Fähigkeit, einen bedeutenden Moment zu ergreifen, muß die Hertha erst lernen. An Marcelinho sollte sie sich dabei nicht orientieren. Obwohl er viele besondere Momente schafft, ist er nicht der Mann, der Spiele dreht. Gefragt ist ein Typ wie Frank Lampard, der heute Chelsea gegen die leider stark beschränkten Bolton Wanderers zum Titel geschossen hat. Ich hatte immer gehofft, daß Thorben Marx in diese Rolle hineinwachsen könnte - es sieht nur leider nicht danach aus. Drei Momente haben wir noch in dieser Saison, von der Falk Götz die Hoffnung hegte, sie könnte "etwas ganz Großes" werden. Ich melde mich freiwillig zum Rasenmähen im Olympiastadion.

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